Ingwer, 47 Jahre alt und Dozent an der Kieler Uni, fragt sich schon länger, wo eigentlich sein Platz im Leben sein könnte. Als seine „Olen“ nicht mehr allein klarkommen, beschließt er, dem Leben in der Stadt den Rücken zuzukehren, um in seinem Heimatdorf Brinkebüll im nordfriesischen Nirgendwo ein Sabbatical zu verbringen. Doch den Ort seiner Kindheit erkennt er kaum wieder: auf den Straßen kaum Menschen, denn das Zusammenleben findet woanders statt, keine Dorfschule, kein Tante-Emma-Laden, keine alte Kastanie auf dem Dorfplatz, keine Störche, auf den Feldern wächst nur noch Mais, aus gewundenen Landstraßen wurden begradigte Schnellstraßen.
Als wäre eine ganze Welt versunken. Wann hat dieser Niedergang begonnen? In den 1970ern, als nach der Flurbereinigung erst die Knicks und dann die Vögel verschwanden? Als die großen Höfe wuchsen und die kleinen starben? Als Ingwer zum Studium nach Kiel ging und seine Eltern mit dem Gasthof sitzen ließ? Wann verschwand die Mittagsruhe mit all ihren Herrlichkeiten und Heimlichkeiten? – Sönke Feddersen, de Ole, hält immer noch stur hinter seinem Tresen im alten Dorfkrug die Stellung, während Ella, seine Frau, mehr und mehr ihren Verstand verliert. Beide lassen Ingwer spüren, dass er sich schon viel zu lange nicht um sie gekümmert hat. Und nur in kleinen Schritten erkennt er, dass er noch längst nicht alle Geheimnisse entblättert hat.
„Das Ganze ist so überzeugend, effizient und geschickt gestaltet, in Szene gesetzt und montiert, dass sich daraus nicht nur ein lebendiges und stimmiges Bild der durchaus verworrenen, Jahrzehnte überspannenden Familiengeschichte der Feddersens ergibt, sondern auch die berührende Chronik einer untergegangenen Welt. ... MITTAGSSTUNDE ist ein schöner, sensibler Film, der nicht nur, aber ganz besonders in der unaufgeregten und deshalb umso wirkungsvolleren Zeichnung seiner zwischenmenschlichen Verbindungen überzeugt und berührt. Das liegt neben dem stimmigen Drehbuch und der sorgfältigen Regie auch an den Schauspielern; ein auf Vergangenheits- wie Gegenwartsebene gut funktionierendes, herausragendes Ensemble. ... Wie Charly Hübner da zur Seite guckt, mit wenig Mimik und Gestik andeutet, wie es in seiner Figur arbeitet, sich schließlich sammelt – das ist schlicht großartig. ... Dazu erlaubt sich der Film dann ganz am Ende ein paar in Nostalgie badende Bilder; wenige Momente hemmungsloser Sentimentalität, die schlicht perfekt sind.“
„Wie Charly Hübner diesem Mann Leben einhaucht, ist einfach nur zauberhaft. Hübner macht das mit einer großartigen Zartheit, in die sich kein falscher Ton mischt. … Leben und Sterben auf dem Dorf, Konventionen und ihre Brechungen, all das erzählt Lars Jessen nach dem gleichnamigen Buch von Dörte Hansen so unaufgeregt wie fesselnd.“
„Regisseur Lars Jessen erzählt von Kneipen und Gemeinschaftssinn, von Sprache und Kultur – und davon, wie alles verschwindet. … Ein Dorf das langsam verschwindet. Eine Kneipe, der die Gäste wegsterben. Nach dem Roman von Dörte Hansen erzählt Regisseur Lars Jessen in MITTAGSSTUNDE vom schleichenden Untergang der Kultur und der plattdeutschen Sprache in der norddeutschen Provinz. Wofür andere eine ganze TV-Serie brauchen (beispielsweise Edgar Reitz‘ „Heimat“), das schafft Jessen mit seinem Rückblick über fünfzig Jahre in kurzweiligen 92 Minuten.“
„Charly Hübner ist eine tolle Traumtänzerbesetzung dieser anrührenden Selbstbefreiungsstory.“
„Eine wehmütige Eloge auf das Landleben noch vor der Strukturreform, vor dem Sterben der Tante-Emma-Läden und Dorfgasthöfen und vor dem Absterben des Landlebens mit all seinen Tabus, Heimlichkeiten und Widerständigkeiten gegen alles Neue. Auf drei Zeitebenen zeigt der einfühlsame Film nicht nur, wie sich Brinkebüll verändert hat. Er zeigt auch, was die Veränderung mit den Menschen macht. Charly Hübner spielt den erwachsenen Ingwer, ein Kind der Wandlung, mit aller Zerrissenheit und schmerzhafter Nichtdazugehörigkeit.“
„Die Atmosphäre, die Regisseur Lars Jessen in MITTAGSSTUNDE erschaffen hat, ist mit der aus Hansens Romanen weitgehend identisch. Damit geht auch einher, dass nicht alle losen Enden verknüpft, nicht alle Fragen beantwortet werden. Aber gerade das macht auch die Faszination der Geschichte aus. MITTAGSSTUNDE benötigt weder dramatische Zuspitzungen noch vordergründige Spannungsmomente, um sein Publikum zu fesseln. Denn das Charakterdrama ist ausgesprochen gut besetzt, und die famosen Darstellerleistungen ziehen einen schnell in die Ereignisse hinein. Noch viel zu selten werden Filme in und über Norddeutschland realisiert. Von der Qualität von MITTAGSSTUNDE dürften es künftig gerne mehr sein.“
„Ein wehmütiger und gleichzeitig latent komischer Blick aufs norddeutsche Land und seine Strukturveränderungen zwischen den 1960ern und der Jetztzeit.“
„Charly Hübner spielt beeindruckend. Mit typisch nordischem Gestus. Nur mit Blicken, Gesten und Körperhaltung stellt er die komplexen Familienverhältnisse dar, die unter der Oberfläche brodeln und erzeugt so eine Spannung, die uns den Atem nimmt. … Überhaupt gelingt es Lars Jessen in dieser Verfilmung nicht nur den Zerfall dieser Dorfkultur mit leiser Melancholie nachvollziehbar zu machen, er bringt uns auch das Naturell dieses Menschenschlags, der sich nicht unbedingt für einen Film eignet, mit großem Einfühlungsvermögen nahe. Dabei sind Detailgenauigkeit, Sprache und auch Sprachlosigkeit seine Hilfsmittel. Sie stellen eine Authentizität her, die nachhaltig beeindruckt und uns eine Geschichte erzählt, die diesen Typ Mensch in einem ganz anderen Licht erscheinen lässt.“
„Berührend und authentisch – besser hätte man den Roman nicht verfilmen können. ...Kongeniale Romanverfilmung mit einem Hauptdarsteller, dessen Wahrhaftigkeit zutiefst berührt. ... Charly Hübners Authentizität raubt einem den Atem.“
„Gelungene Verfilmung von Dörte Hansens MITTAGSSTUNDE. Eine melancholische Bestandsaufnahme, die nichts verklärt, aber doch fragt, was uns heute eigentlich zusammenhält.“
„Ein Heimatfilm im besten Sinne. ... Eine sehr gelungene Romanverfilmung. Mit nordischer Lakonie, und feinem Witz. Ohne jede Nostalgie, ohne Sentimentalität. ... Wunderbar gespielt von Hildegard Schmahl und Peter Franke. Ganz schonungslos, uneitel und anrührend.“
„Ein fabelhaftes Filmerlebnis!“
„Charly Hübner ist großartig!“
„Film der Woche! Großartig.“
„Ein Heimatfilm der etwas anderen Art. Friesisch herb, skurril und sympathisch.“
„In MITTAGSSTUNDE liefert Charly Hübner ein kleines Meisterstück.“
„Ein urkomischer, oft tieftrauriger und einfühlsamer Film.“
„Es ist eine melancholische, berührende Liebeserklärung an einen Landstrich mit einem ganz besonderen Menschenschlag, unaufgeregt, stoisch, ein wenig eigen und unglaublich liebenswert, die Lars Jessen mit seinem großartigen Cast teils auf Plattdeutsch grandios inszeniert.“
„Stille, stimmige und stimmungsvolle Verfilmung des Romans.“
„Eine norddeutsche Filmperle! ... Ziemlich bewegend, abgründig und auch herrlich einsilbig. Und natürlich sowas von trocken. 5 von 5 Sterne!“
„Die Verfilmung des gleichnamigen Bestsellers glänzt auf mehreren Ebenen.“
„So rührend, dass man gleichzeitig lachen und weinen kann.“
„Lars Jessen hat den gleichnamigen Roman von Dörte Hansen kongenial für die große Leinwand adaptiert und insbesondere dessen nebelverschleierte Atmosphäre grandios eingefangen. … Das Charakterdrama ist ausgesprochen gut besetzt und die mitreißenden Darstellerleistungen ziehen das Publikum rasch in eine berührende und realistische Geschichte hinein.“
„Das Charakterdrama ist ausgesprochen gut besetzt und die mitreißenden Darstellerleistungen ziehen das Publikum rasch in eine berührende und realistische Geschichte hinein.“
„Charly Hübner spielt mit einer faszinierenden Hingabe. … Die schrägen Gestalten sind mit großer Sympathie gezeichnet und stehen ohne jede nostalgische Verklärung für ein Leben, das es so nie mehr geben wird. Dieser wunderbar sanftmütige Film aber zeigt überzeugend, dass man es nicht vergessen sollte. Selbst wenn man nicht viel aus der Vergangenheit lernt, so ist sie doch ungeheuer hilfreich bei dem Versuch, die Gegenwart zu verstehen.“
„Eine melancholische, doch auch heitere Geschichte über den Verfall der Dorfkultur.“
„Ein sehenswerter Film voller Melancholie und Humor über Heimat und Familie, der zum Nachdenken anregt.“
„Dörte Hansens Bestseller kongenial verfilmt von Lars Jessen. Die glänzende Besetzung tut ein Übriges.“
„MITTAGSSTUNDE erzählt vom Wandel. Dieses durch ruhige Hand Freiziselieren eines Begriffs und - wichtiger noch - Gefühls von Heimat berührt tief, weil es an Werte wie Zivilcourage, Zusammenhalt und auch an bleibende Fußabdrücke erinnert. Nach Filmen wie diesem und unprätentiösen Herzenstaten wie Ingwers kann die Welt ruhig untergehen.“
„Filigran und feinsinnig verwebt Regisseur Lars Jessen nostalgische Rückblicke auf die vermeintlich gute alte Zeit mit der aktuellen Gegenwart.“
„Regisseur Lars Jessen ist mit MITTAGSSTUNDE ein echter Wurf gelungen. Es ist nicht leicht, gut 300 Seiten Roman in 90 Minuten Film zu verwandeln, zumal dann, wenn die Geschichte auf verschiedenen Zeitebenen erzählt wird. Jessen gelingt das, weil er den Mut hat, den Figuren viel mehr Raum zu geben als der eigentlichen Geschichte. … Das musste ja gut werden, und so ist es auch gekommen. Die optische Umsetzung des Stoffes ist wie eine Fahrt durch das ländliche Schleswig-Holstein der 1970er- und 80er-Jahre; mit tollen Bildern und starken Schauspielern, die mindestens 50 Prozent ihres Spiels über die Mimik steuern – zu viel geredet wurde hier oben ja noch nie. Heimlicher Star des Films ist aber das Niederdeutsche, denn die Weltpremiere in Husum war auf Platt, mit hochdeutschen Untertiteln.“
„Die ergreifende Geschichte um ein untergehendes Dorf haut noch mehr rein, wenn Charly Hübner die Hauptrolle spielt. Eine Ballade über Bäume, Menschen und verschüttete Herzen. Große Melancholie, großes Kino!“
„Ein stimmungsvoller Ensemblefilm mit starker Besetzung!“
„Nordisch by nature: Charly Hübner führt durch eine einfühlsame Hommage an Land und Leute“
„Der in Kiel geborene und zeitweilig auf dem platten Land aufgewachsene Regisseur Lars Jessen ist hier zweifellos der richtige Mann am richtigen Ort. ... MITTAGSSTUNDE hat nichts nostalgisch Verklärendes: Die alten Zeiten waren nicht besser, sie waren einfach nur anders. Zugleich gibt es schon ein Bewusstsein für den Verlust, den die Veränderung eben auch immer bedeutet. Doch der Film driftet nicht ins Sentimentale, er moderiert all dies mit norddeutscher Trockenheit, die auch eine Art Humor beinhaltet, die man möglicherweise in anderen Landstrichen nicht einmal richtig wahrnimmt.“
„Das Kino bietet immer wieder ganz wunderbare Gelegenheiten, Einblicke in uns fremde Welten und Kulturen zu erlangen. Allerdings müssen sich diese gar nicht zwangsläufig auf der anderen Seite des Globus befinden, sondern können auch schon mal quasi vor der eigenen Haustür liegen. Nun ergibt sich die Chance das im Kino bisher eher vernachlässigte ländliche Nordfriesland kennenzulernen. Denn genau dort liegt das fiktive Dorf Brinkebüll, in dem MITTAGSSTUNDE größtenteils spielt. ... Der Film ist per se nicht darauf aus, dürfte aber dennoch Menschen aus anderen Ecken unseres Landes helfen, die oft als verschlossen oder gar abweisend geltende „norddeutsche Art“ zu verstehen. Dabei ist er streckenweise urkomisch, dann wieder zum Heulen traurig und durchgehend mächtig unterhaltsam. ... Dass wir Ingwer recht schnell lieb gewinnen, liegt hauptsächlich an der Präsenz von Charly Hübner. Es ist herzzerreißend, diesem Baum von einem Mann dabei zuzuschauen, wie er sich jedes Mal, bevor er einen Raum betritt, erst unsicher sammeln muss. Dabei hält er komplett inne, atmet tief durch und öffnet die Tür erst dann, um sich dem zu stellen, was sich hinter ihr verbergen könnte. Wohl wissend, dass es höchstwahrscheinlich nichts Einfaches und schon gar nichts Gutes sein wird. Ist er doch sein Leben lang ein meist ahnungsloser Spielball der Umstände oder der Taten und Geheimnisse anderer gewesen. ... Die angenehm unaufdringlich gefilmten Geschichten werden durch geschickt integriertes Lokalkolorit angereichert. Dazu zählen die charmant-hemdsärmelig anmutende plattdeutsche Sprache sowie das exzellente, niemals übertrieben vollgestopfte Set-Design. ... Tut euch, falls irgend möglich, den Gefallen, das Ganze auf Platt zu genießen. Es gibt auch noch eine (von Jessen parallel gedrehte) hochdeutsche Sprachfassung. Aber falls euer Kino die OmU-Variante anbietet, wählt bitte diese zum Anschauen von MITTAGSSTUNDE. Der Originalton addiert – wie ja bei den allermeisten Filmen aus dem Ausland – einfach zusätzlichen Realismus. ... Ein sehr gelungener Film, der dabei helfen dürfte, die norddeutsche Seele zu verstehen.“
„Der Roman Mittagsstunde von Dörte Hansen, der dem Drama als Vorlage dient, legt die Latte hoch – und die Verfilmung von Lars Jessen nach dem Drehbuch von Catharina Junk reißt sie nicht. Für Dörte-Hansen-Fans könnte die Filmbesprechung damit enden, ein größeres Lob ist kaum denkbar. ... Aber die Vergangenheit wird auch nicht glorifiziert: nicht die scheinheilige Moral, nicht die Härte vorherbestimmter Schicksale (Vater Gastwirt, Sohn Gastwirt) und auch nicht die von Nazi-Schuld und Verdrängung versehrten Seelen. Nichts ist schwarz-weiß in Mittagsstunde, das macht den Roman und den Film so wahrhaftig. ... Ins Kino kommt der Film in zwei Sprachfassungen. Die eine enthält plattdeutsche Dialoge mit Untertitelung, die andere ist rein hochdeutsch. Der Rezensent hat nur die untertitelte Version gesehen und kann sie wärmstens empfehlen. Die Sprachmelodie des Plattdeutschen, auch wenn man sie nicht versteht, spiegelt etwas von der Wärme wider, mit der Roman und Film ihre Figuren betrachten. Sie verleiht der gelungenen Inszenierung einen Hauch zusätzlicher Authentizität.“
„MITTAGSSTUNDE ist ein vielschichtiges Familien- und Gesellschaftsporträt nach Dörte Hansens Bestseller – und ist das Beste, was das deutsche Kino bisher in diesem Jahr hervorgebracht hat.“
„Eine angenehm spröde Dorfkomödie, die das Genre des deutschen Heimatfilms smart zu neuem Leben erweckt."
„Die Verfilmung des Bestsellers von Dörte Hansen erzählt voll leiser Melancholie die Geschichte des Verfalls der Dorfkultur."
„Mit der Verfilmung des gleichnamigen Romans MITTAGSSTUNDE von Dörte Hansen legt Regisseur Lars Jessen nicht weniger als ein kleines Meisterwerk vor, das auf ganzer Linie zu überzeugen weiß."
„Ein Heimatfilm - im wahrsten und schönsten Sinne des Wortes.“
„Schlicht großartig!“
„Berührend unsicher und still. Nachdenklich-traurig und zugleich witzig."
„Es ist ein karges, aber auch ein liebevolles Bild, das von Nordfriesland gezeichnet wird. Die Bestsellerautorin Dörte Hansen beschreibt ihre Heimat wunderbar anschaulich – Regisseur Jessen hat das kongenial in Szene gesetzt. ... MITTAGSSTUNDE ist ein ruhiger, schöner Film. Aber er ist auch schwermütig. Wäre da nicht Charly Hübner, der es schafft, die allgemeine Tristesse immer wieder auszugleichen. Seine robuste, kernige, stoische Art und sein trockener Humor sorgen für eine wohltuende Distanz zur großen Melancholie. Unbedingt sehenswert sind auch Hildegard Schmahl und Peter Franke als Ella und Sönke Feddersen. Beiden gelingt es meisterhaft, Alter und Zerbrechlichkeit begreifbar zu machen, ohne dabei in Rührseligkeit zu versinken.“
„Bewegend! ... Eine Besetzung, die Dörte Hansen sofort gefiel.“
„Trotz der nostalgischen Grundstimmung wirken aber weder Roman noch Film larmoyant oder rückwärtsgewandt. Beide betrauern leise den Verlust einer Lebensform, ohne diese zu verklären. ... Ein erfreulich vielschichtiger Film.“
„Wenn deutsches Kino mal keine Hollywood-Schablonen nachplappert, sondern milieusicher in unseren Alltag eintaucht, kann Großes und Wahrhaftiges entstehen. MITTAGSSTUNDE nach dem Roman von Dörte Hansen ist ein schlagendes Beispiel. …Manches ist traurig, anderes absolut rührend, wenn dann Wärme und Humor aufblitzen. Menschenkino der feinsten Sorte. Exzellent gespielt bis in die Nebenrollen, herausragend Charly Hübner. Das ist trefflich inszeniert und geschrieben, viele Dialoge sind „op Platt“, die Motive vom Dorfleben haben den Charakter einer Doku.“
„Man heult mit. Ob man will oder nicht. Und man erschrickt schließlich, was alles von den materiellen und ideellen Hinterlassenschaften von Generationen von Menschen wie denen aus Brinkebüll landauf, landab, beim Tanz ums Goldene Kalb verspielt worden ist. MITTAGSSTUNDE gibt es in zwei Versionen, in einer hochdeutschen und in einer auf Platt mit Untertiteln. Letztere bietet eindeutig den vollendeten Genuss.“
„Regisseur Jessen zeigt die Veränderungen und Verwerfungen in melancholisch realistischen Bildern. … Für anrührende Innerlichkeit sorgen wunderbare Darsteller."
„MITTAGSSTUNDE ist ein unterhaltsames wie interessantes Drama, sensibel und einfühlsam erzählt, welches gekonnt zwischen dem Umbruch, den das Dorf durchmacht, ebenso authentisch zeigt, was dadurch mit den Bewohnern passiert. Trotz einiger trauriger, fast frustrierender Momente, behält der Film eine Balance, die einen Funken Hoffnung in sich trägt. Gekonnt hält sich der Regisseur zurück mit dem Finger zu stark auf irgendwelche Missstände hinzuweisen, er bietet somit dem Zuschauer genug Raum, sich sein eigenes Bild der Geschichte zu machen. Daher, von der Inszenierung ein durchweg gelungener Film."
„Ein sehr gelungener Film, der dabei helfen dürfte, die norddeutsche Seele zu verstehen."
„Eine feinfühlige Verfilmung des Bestellers von Dörte Hansen, in der die Frage nach dem Verlust einer Lebensform zwischen persönlicher Erfahrung und gesellschaftlicher Realität auf dem Lande verhandelt wird. Und Charly Hübner ist wieder mal großartig.“
„Wunderbare Darsteller - auch neben Charly Hübner.“
"Kongeniale Verfilmung von Dörte Hansens Erfolgsbuch MITTAGSSTUNDE – mit starken Schauspielern und plattdeutschem Humor! ... Von alledem lebt der Film. Weil das Team aufeinander eingespielt ist und den selben Nerv trifft. Weil sie das Kuddelmuddel nicht entwirren, aber als solches verdeutlichen. Und dabei bleibt der Blick der Kamera doch tief und genau genug für scheinbar Nebensächliches, das so viel miterzählt. Die üppige Landschaft, die der Flurbereinigung geopfert wird. Das Hügelgrab, das dafür weichen soll. Der Baum in der Dorfmitte, der für die neue breite Straße gefällt wird. Da wird ganz viel über unser Land, die Provinz und gesellschaftliche Realitäten erzählt, vom ersehnten Aufschwung, der dann doch nicht kommt und erst recht zur Landflucht führt. ... Ein starker Film über Wunden, die nie verheilt sind, Hoffnungen, die sich nie erfüllt haben, und das Glücksspiel Schicksal, bei dem nichts so wird, wie man es erwartet."
„Wortkarg, kühl, aber immer direkt – so wird auch hier die norddeutsche Wesensart vermittelt. Die Stimmung wirkt oft trostlos. Demgegenüber steht aber die berührende Fürsorge für die ‚Alten‘ und eine aufheiternde Ironie.“
„Kleines Kino-Juwel mit tollen Akteuren.“
„Eine geglückte Adaption von Dörte Hansens Bestseller. Hervorragend!“
„Ein wunderbares Darsteller-Team.“
„Charly Hübner spielt den plattdeutsch sprechenden Hochschullehrer Ingwer mit Hingabe. Die schrägen Gestalten sind mit großer Sympathie gezeichnet und stehen ohne jede nostalgische Verklärung für ein Leben, das es so nie mehr geben wird. Dieser wunderbar sanftmütige Film aber zeigt überzeugend, dass man es nicht vergessen sollte."
„Ein bezaubernd melancholischer Heimatfilm."
„Ein starker Film über Wunden, die nie verheilt sind, Hoffnungen, die sich nie erfüllt haben, und das Glücksspiel Schicksal, bei dem nichts so wird, wie man es erwartet."
„Eine rundum stimmige Inszenierung mit einem Cast auf höchstem Niveau und in Bestform machen „Mittagsstunde" ganz ohne Sensationen zum sensationell guten Film."
„Für anrührende Innerlichkeit sorgen wunderbare Darsteller, zu denen auch Hildegard Schmahl und Peter Franke gehören. Und auch mit Lennard Conrad als jungem Ingwer sowie Gabriela Maria Schmeide und Rainer Bock als den jungen „Olen“ wurden ebenfalls exzellente Besetzungen gefunden."
„Ein Highlight des Filmjahres! ... Dieses Drama sollte man, wenn irgend möglich, im plattdeutschen Original mit Untertiteln anschauen, und sehen sollte man es unbedingt: MITTAGSSTUNDE von Lars Jessen ist der bisher beste deutsche Film des Jahres, melancholisch, komisch, lakonisch, empathisch, herzzerreißend. ... Gefühlvoll ohne Gefühligkeit, vielsagend ohne große Worte, ergreifend ohne Pathos.“
„Frei von Nostalgie, aber mit einer tiefen Melancholie und profundem Wissen um ländliche Lebensumstände.“
„Dem Regisseur Lars Jessen ist mit MITTAGSSTUNDE ein Spagat zwischen Melancholie und Hoffnung gelungen. Berührend."
„Wer den Roman von Dörte Hansen gerne gelesen hat, wird von der Verfilmung von Lars Jessen nicht enttäuscht. Sie verdichtet und rafft den Stoff, streicht Nebenhandlungen und -figuren und konzentriert sich auf die Atmosphäre der Geschichte - einfühlend und mit sprechenden Bildern vom Strukturwandel einer Region und was er mit den dort lebenden Menschen macht. Besetzt mit herausragenden Schauspielerinnen und Schauspielern. Reingehen!“
„Ein leiser Film voller Würde, ohne Nostalgie oder Kitsch.“
„Geradezu überwältigend. ... Voller melancholischer Wehmut, nostalgischer Sehnsucht und ab und an lakonischem Witz. Ein Film, der weniger Geschichte als Gefühl ist - auf die beste Art und Weise und am Besten auf Plattdeutsch.“
„Charly Hübner brilliert. Er spielt die stille Hauptrolle perfekt. Und deutlich wird: Ein Ort wie Brinkebüll ist überall - und das Wissen um die eigene Herkunft Gold wert.“
„Eine Kultur zu definieren, die von den Menschen, die diese Kultur gelebt haben, wahrscheinlich nicht einmal selbst als solche empfunden wird oder besser wurde“, sei die große Leistung Hansens gewesen, sagt Jessen. Mit einem gut ausgewählten Ensemble absolviert er die Aufgabe, dies zu visualisieren, bravourös.“
„Wie selbstverständlich nimmt einen das emotional fast von der ersten Sekunde an voll mit, lässt einen nicht nur über die eigene Familie reflektieren sondern anhand des nebenbei leichtfüßig angebrachten Abrisses der Dorfentwicklung unheimlich nachdenklich zurück. Manchmal ist weniger eben mehr."
„Ein effizient gestaltetes, stimmiges Zeit- und Milieubild. Sehenswert!"
„Stimmungsvolle und kongeniale Verfilmung des Romans mit einem herausragenden Charly Hübner."
„Es ist ein trauriger Film, er erzählt von Verlust, aber er schaut auf das Sonderbare und hält sich mit der Sentimentalität zurück. So wird er zu feinstem Unterhaltungskino."
„Lars Jessen hat einen sehr sehenswerten Film von beinahe zärtlicher Ruppigkeit geschaffen, mit dem großartigen Charly Hübner in der Hauptrolle: so knorrig, so schweigsam … und so liebenswert.“
„Der Schauspieler Charly Hübner ist als Held dieser Verfilmung des Erfolgsromans von Dörte Hansen eine tolle Traumtänzerbesetzung. ... Der Film macht aus Hansens Landei-Drama eine anrührende Selbstbefreiungsstory.“
"Ein fabelhaftes Filmerlebnis!"
„Eine wehmütige Eloge auf das Landleben noch vor der Strukturreform, vor dem Sterben der Tante-Emma-Läden und Dorfgasthöfen und vor dem Absterben des Landlebens mit all seinen Tabus, Heimlichkeiten und Widerständigkeiten gegen alles Neue. Auf drei Zeitebenen zeigt der einfühlsame Film nicht nur, wie sich Brinkebüll verändert hat. Er zeigt auch, was die Veränderung mit den Menschen macht. Charly Hübner spielt den erwachsenen Ingwer, ein Kind der Wandlung, mit aller Zerrissenheit und schmerzhafter Nichtdazugehörigkeit.“
„Mit großartigen SchauspielerInnen. Die feinsinnige Geschichte hätte einen Mehrteiler verdient.“
„Melancholische Gelassenheit und großartige Schauspieler. ... Es ist berührend und schlicht ein Gewinn, Hildegard Schmahl und Peter Franke gemeinsam auf der Leinwand zu sehen."
„Das Ganze ist so überzeugend, effizient und geschickt gestaltet, in Szene gesetzt und montiert, dass sich daraus nicht nur ein lebendiges und stimmiges Bild der durchaus verworrenen, Jahrzehnte überspannenden Familiengeschichte der Feddersens ergibt, sondern auch die berührende Chronik einer untergegangenen Welt. … MITTAGSSTUNDE ist ein schöner, sensibler Film, der nicht nur, aber ganz besonders in der unaufgeregten und deshalb umso wirkungsvolleren Zeichnung seiner zwischenmenschlichen Verbindungen überzeugt und berührt. Das liegt neben dem stimmigen Drehbuch und der sorgfältigen Regie auch an den Schauspielern; ein auf Vergangenheits- wie Gegenwartsebene gut funktionierendes, herausragendes Ensemble. … Wie Charly Hübner da zur Seite guckt, mit wenig Mimik und Gestik andeutet, wie es in seiner Figur arbeitet, sich schließlich sammelt – das ist schlicht großartig. … Dazu erlaubt sich der Film dann ganz am Ende ein paar in Nostalgie badende Bilder; wenige Momente hemmungsloser Sentimentalität, die schlicht perfekt sind.“
„Wie Charly Hübner diesem Mann Leben einhaucht, ist einfach nur zauberhaft. Hübner macht das mit einer groß-artigen Zartheit, in die sich kein falscher Ton mischt. … Leben und Sterben auf dem Dorf, Konventionen und ihre Brechungen, all das erzählt Lars Jessen nach dem gleichnamigen Buch von Dörte Hansen so unaufgeregt wie fesselnd."
„Der Roman von Dörte Hansen erzählte vom Lebensende eines alten Paares, aber auch vom Ende eines nordfriesischen Dorfes, das jedes Dorf sein könnte: Der Bäcker hat schon lange zu, auf der Durchgangsstraße brettern die Laster. Jetzt ist das Buch feinfühlig verfilmt worden, toll besetzt mit Charly Hübner und Gro Swantje Kohlhof. … Die Rolle des Ingwer, der zurück in sein Heimatdorf zieht, um sich um seine „Alten“ zu kümmern und dabei nicht nur die beiden, sondern auch die Dorfkultur verfallen sieht, ist wie für Charly Hübner geschrieben: Den wortkargen Norddeutschen mit dem großen Herzen hat er sowas von drauf."
„Regisseur Lars Jessen hat den Schalk im Nacken. Das zeigt sich vor allem in seinen Kinofilmen, die im deutschen Norden angesiedelt sind. Mit MITTAGSSTUNDE zieht es ihn erneut aufs platte Land. Der Regisseur erzählt von Kneipen und Gemeinschaftssinn, von Sprache und Kultur – und davon, wie alles verschwindet. … Ein Dorf das langsam verschwindet. Eine Kneipe, der die Gäste wegsterben. Nach dem Roman von Dörte Hansen erzählt Regisseur Lars Jessen in MITTAGSSTUNDE vom schleichenden Untergang der Kultur und der plattdeutschen Sprache in der norddeutschen Provinz. Wofür andere eine ganze TV-Serie brauchen (beispielsweise Edgar Reitz‘ „Heimat“), das schafft Jessen mit seinem Rückblick über fünfzig Jahre in kurzweiligen 92 Minuten.“
„Ein wehmütiger und gleichzeitig latent komischer Blick aufs norddeutsche Land und seine Strukturveränderungen zwischen den 1960ern und der Jetztzeit.“
"Die Atmosphäre, die Regisseur Lars Jessen in MITTAGSSTUNDE erschaffen hat, ist mit der aus Hansens Romanen weitgehend identisch. Damit geht auch einher, dass nicht alle losen Enden verknüpft, nicht alle Fragen bewantwortet werden. Aber gerade das macht auch die Faszination der Geschichte aus. MITTAGSSTUNDE benötigt weder dramatische Zuspitzungen noch vordergründige Spannungsmomente, um sein Publikum zu fesseln. Denn das Charakterdrama ist ausgesprochen gut besetzt, und die famosen Darstellerleistungen ziehen einen schnell in die Ereignisse hinein. Noch viel zu selten werden Filme in und über Norddeutschland realisiert. Von der Qualität von MITTAGSSTUNDE dürften es künftig gerne mehr sein. … Wandel und Änderung wirken letztlich in Allem und Jedem: die Rückkehrer verändern sich ebenso wie die Zurückgebliebenen. MITTAGSSTUNDE erzählt davon auf beeindruckende Weise."
„Charly Hübner spielt beeindruckend. Mit typisch nordischem Gestus. Nur mit Blicken, Gesten und Körperhaltung stellt er die komplexen Familienverhältnisse dar, die unter der Oberfläche brodeln und erzeugt so eine Spannung, die uns den Atem nimmt. … Überhaupt gelingt es Lars Jessen in dieser Verfilmung nicht nur den Zerfall dieser Dorfkultur mit leiser Melancholie nachvollziehbar zu machen, er bringt uns auch das Naturell dieses Menschenschlags, der sich nicht unbedingt für einen Film eignet, mit großem Einfühlungsvermögen nahe. Dabei sind Detailgenauigkeit, Sprache und auch Sprachlosigkeit seine Hilfsmittel. Sie stellen eine Authentizität her, die nachhaltig beeindruckt und uns eine Geschichte erzählt, die diesen Typ Mensch in einem ganz anderen Licht erscheinen lässt.“
Nach ihrem Debüt „Altes Land“, das 2015 zum „Lieblingsbuch des unabhängigen Buchhandels“ gekürt wurde und zum Jahresbestseller 2015 der SPIEGEL-Bestsellerliste avancierte, ist "Mittagsstunde" der zweite Roman von Dörte Hansen. Er wurde im Oktober 2018 im Penguin Verlag veröffentlicht und stand ein Jahr in der SPIEGEL-Bestsellerliste, davon 38 Wochen in den Top 3.
Mit fast 1 Million Exemplaren gehört der Roman zu den 50 meistverkauften Büchern in Deutschland. Im September 2022 wird der Penguin Verlag den dritten Roman von Dörte Hansen "Zur See" veröffentlichen.
„So eindringlich geraten Bücher selten."
FAZ
„Eine große Erzählung voll leiser Melancholie und ein wunderschönes Denkmal für die Dörfer von damals.“
NDR Kultur
Dörte Hansen
Mittagsstunde
Penguin Verlag
Roman. 336 Seiten
€ 12,00 [D] / € 12,40 [A] / CHF 17,90* (*empf. VK)
ISBN 978-3-328-10634-0
Der Film wurde in zwei Fassungen gedreht: In einer rein hochdeutschen Fassung sowie in einer, in der stellenweise auf Plattdeutsch gesprochen wird und die entsprechenden Passagen untertitelt sind. Den Kinos liegen beide Fassungen vor. Informieren Sie sich in Ihrem Kino, welche Fassung (wann) gezeigt wird.Lexikon für Einsteiger:
Nu ma Butter bei die Fische! (Lass uns Klartext reden!)
piefig (spießig, altmodisch)
plietsch (klug)
scheun'n Schiet (Mist, verdammt)
Schiete (Mist)
schmökern (lesen)
schnacken (reden)
Töffel (ungeschickter Mensch)
verdödeln (vergessen, verpeilen)
Waterkant (Küste)
Die plattdeutsche Fassung des Films wurde mit freundlicher Unterstützung des Sparkassen- und Giroverbands, der Akademie für ländliche Räume und des Heimatbundes Schleswig-Holstein realisiert.